Wir freuen uns, auf unseren letzten Beitrag zum Kapellengarten sehr positive Rückmeldungen und Unterstützungsangebote erhalten zu haben. Vielen Dank dafür! Auch die Termine mit der Gruppe fair.nah.logisch. und der Stadt verliefen sehr erfreulich und konstruktiv.
Bei einer Vor-Ort-Begehung mit dem Leiter des Landschafts- und Forstamtes und dem Betriebsleiter Garten- bau der Stadt Heidelberg konnten wir viele Informationen austauschen und verschiedene Optionen in der Gestaltung und Herangehensweise diskutieren. Der Termin verlief in einer herzlichen und kooperativen Art und Weise und so möchten wir auch die weitere Zusammenarbeit gestalten. Uns ist allen bewusst, dass das Terrain des Kapellengartens nicht das einfachste ist und die Ressourcen sowohl auf amtlicher wie auch auf ehrenamtlicher Seite begrenzt sind. Gut möglich ist es aber, in einzelnen Projekten thematische Inseln zu schaffen, die gemeinschaftlich gestaltet und genutzt werden, den Ort aufwerten und erfahrbar machen. So gibt es zum Beispiel den Hang zwischen der Gutleuthofkapelle und der mit einer Fahrradparade optisch wunderbar verschönerten Unterführung. Eine Gestaltung dieses Hanges als Nusshain mit verschiedenen Nussbäumen und Sträuchern schätzt die Stadt als eine praktikable Lösung ein. Der Kapellengarten wird sich so zunehmend in Bereiche aufteilen, die entweder den Schlierbacher:innen zur Verfügung stehen oder die von der Stadt betreut werden. Hierbei stimmen wir uns immer wieder ab und die Stadt schaut, wie sie uns unterstützen kann.
Dass die Kooperation mit der Stadt bereits ohne Worte funktioniert, durften wir schon vor dem Termin erfahren. Um nicht nur in der Theorie zu stecken, sondern am Gelände auch mal etwas Hand anzulegen, hatten wir am Kapellenrondell geschenkte Staudensonnenblumen gepflanzt und mit einem bemalten Stein markiert. Aufgrund der für die anstehende Renovierung der Kapelle notwendigen Fundamentanalysen hatte die Stadt die Fläche erneut radikal zurückgeschnitten. Die Staudensonnenblumen haben sie stehen gelassen. Bald werden sie blühen.
Die Gespräche haben uns in die Lage versetzt, die nächsten Schritte anzugehen. Wir möchten in Form von Work- shops die ersten Projekte starten und thematisch zugehörige Informations- und Lernveranstaltungen anbieten. Starten möchten wir mit einer Permakultur-Standort-Analyse und die Einrichtung eines Platzes für unsere Treffen incl. einer zugehörigen Infrastruktur. Im Gespräch ist dafür zum Beispiel auch die Errichtung einer Komposttoilette, worüber sich Gäste von Veranstaltungen in der Kapelle sicher mitfreuen werden.
Neben Lara wird uns bei den Workshops auch Jörn Müller zur Seite stehen. Er ist Permakultur-Praktiker und Waldgärtner mit reichhaltiger Erfahrung bei der Gestaltung von Gemeinschaftsgärten. Wir durften ihn in seinem Waldgarten bei Dossenheim besuchen und konnten bereits viel über Nährstoff- und Energiekreisläufe, Ertragssysteme, Biodiversität, Resilienz und CO2-Sequestrierung erfahren.
Zu den einzelnen Workshops, mit denen wir ab Herbst beginnen möchten, werden wir rechtzeitig einladen und freuen uns über jede/n Teilnehmenden. Wer jetzt schon mehr erfahren möchte und aktiver auf dem Laufenden gehalten werden will, kann sich gerne bei lara@schlierbach-lebt.de melden.
Erschienen in: Schlierbach aktuell, 42. Jahrgang Nr. 9 September 2021
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